Bewegung und Lernen gehören zusammen

Die Neurologie hat nachgewiesen, dass Intelligenz und Lernen immer mit der Bewegungsfähigkeit des Menschen zusammenhängen. Durch Bewegung bildet sich das gesamte Netzwerk im Gehirn.
Intelligenz ist somit ein Zusammenspiel von Bewegung und Erfahrung. Deshalb ist es ganz logisch, dass die unterschiedlichen Bewegungsabläufe, die das Kind entwickelt, Folgen der Evolutionsstruktur unseres Gehirns sind. In der Entwicklung vom Zeitpunkt der Zeugung bis zum dritten, vierten Lebensjahr werden die Evolutionsstufen über die Bewegung und die fortschreitende Entwicklung des Gehirns vollzogen.
Das heißt: Die Entwicklung vom Embryo zum Baby bis hin zum Kleinkind entspricht in ihren typischen Bewegungs- und Verhaltensmustern Rollen, Robben, Krabbeln, Vierfüßlergang bis hin zum vollständigen Aufrichten und der Sprachentwicklung) den aufeinander aufbauenden sieben Entwicklungsstufen in der Evolution.

LERNEN IST EIN LANGSAMES SICH AUFRICHTEN!   (Ludwig Koneberg)

Bis zur Geburt sind alle Nervenzellen im Gehirn ausgebildet, es kommen keine neuen hinzu. Was sich aber weiterentwickelt und positiv beeinflusst werden kann, sind die Verbindungsstellen zwischen den einzelnen Nervenbahnen, die Synapsen. Wenn ein Kind also nach etwas greift, es im Zimmer umherkrabbelt oder Laute imitiert, lernt es.
Durch diese Tätigkeiten entstehen die für das Denken notwendigen Nervenverbindungen!
Die Wege zum Denken, also die Entwicklung der Nervenverbindungen werden vor allem in den ersten Lebensjahren durch Bewegung gebahnt! Kinder die sich viel bewegen, betreiben somit eine natürliche Vorbeugung gegen Lernstörungen!
Wird eine Gehirnentwicklungsstufe nicht genügend erfahren und durchlebt, wirkt sich das auf die anderen Stufen des Gehirns aus. Denn ist eine untere Stufe nicht ganz integriert, können sich auch die folgenden Stufen nur schwer ausbilden oder bleiben lückenhaft.
Ein Beispiel: Ein Kind kann durchaus das Krabbeln erlernen (Stufe des Säugetiers), obwohl die darunter liegende Stufe des Reptils nicht ausreichend integriert ist. Krabbeln bedeutet, dass Gefühle Auslöser für Bewegung sind: Das Kind hat den Wunsch, auf ein Ziel hinzukrabbeln. Die nicht zur Verfügung stehende Reptilienfähigkeit bedeutet aber, dass das Reaktionsverhalten beeinträchtigt ist. Auf der Stufe des Reptils besteht die Aufgabe für das Kind darin zu lernen: „ Wann muss ich abwarten, wann muss ich loslegen“

Das tolle ist: Es ist nie zu spät!

Die Bewegungsmuster und emotionalen Kompetenzen, die zu den Gehirnentwicklungsstufen gehören, können mit einfachen Ãœbungen zu einem späteren Zeitpunkt trainiert und integriert werden. Dadurch festigen sich die Stufen. Lernschwierigkeiten und Defizite können sich auflösen, Talente können sich zeigen, es entsteht ein Gleichgewicht. Die Ausreifung jeder einzelnen Evolutionsstufe ist die Voraussetzung für eine optimale Entwicklung des Gehirns und der Motorik. Als Mensch zu reifen heißt Fähigkeiten zu entwickeln, um geistigen, emotionalen, motorischen Anforderungen gewachsen zu sein und ihnen positiv zu begegnen. In der Evolutionspädagogik® werden durch die verschiedenen Ãœbungen, Erkenntnisse und Herangehensweisen Bedingungen geschaffen, die es ermöglichen diese unterschiedlichen Fähigkeiten gleichzeitig und gleichmäßig nutzbar zu machen.

 
Bewegung